Podest, Sekt und Nähnadeln: Der Besuch in der Brautboutique

 

Wer ein Brautkleid kaufen möchte, der braucht Ruhe, um die Kleider anprobieren zu können.  Es wird bei dem Brautkleidkauf mit einer Beratungszeit von etwa zwei bis drei Stunden für jede Braut gerechnet. Vorher sollte also unbedingt telefonisch ein Termin vereinbart werden, damit die Beraterinnen und Berater genügend Zeit für ein entspanntes Ankleiden einplanen können.

Hochzeitskleider sind die Königsdisziplin der Schneider und Designer. Die wertvollen Roben sind oft aus den hochwertigsten und gleichsam empfindlichen Materialien wie Seide, Samt und Tüll genäht und häufig aufwendig und mit Liebe zum Detail verziert und bestickt. Die kostbare Qualität sowie die hohen Preise erklären die besondere Handhabung der Schneiderstücke: Anders als in anderen Geschäften dürfen die Kunden sich nicht selber bedienen, sondern sind auf die Unterstützung durch eine Verkäuferin angewiesen. Diese trägt Handschuhe, um die wertvollen Gewänder, die an der Stange durch Plastikhüllen geschützt werden, nicht zu beschädigen oder zu verunreinigen. Es ist nicht unüblich, dass die zukünftige Braut aufgefordert wird, ihre Hände zu reinigen oder sich die Schuhe auszuziehen. Bei der Anprobe in der Kabine ist selbstverständlich die persönliche Beraterin behilflich und steht mit Kosmetiktüchern zur Seite, damit Achselschweiß und Make-up die Kleider nicht beschmutzen. Aufgrund der aufwendigen Verarbeitung können nicht alle Hochzeitsroben gewaschen oder chemisch gereinigt werden.

Neben dem Schutz der Kleider steht bei dem Anprobieren aber insbesondere die Passform im Vordergrund. Die Verkäuferin im Brautmodengeschäft hilft in der Umkleide oder auf einem Podest beim Abstecken, damit der Traum in Weiß sich perfekt an die Figur anpasst.